Dieses Jahr komme ich irgendwie so gar nicht in Weihnachtsstimmung. Woran das liegt, weiß ich auch nicht. Vielleicht ist ein Grund, dass die Zeit aktuell gefühlt so schnell vergeht wie noch nie. Irgendwie habe ich das Gefühl, gar keine Zeit zu haben, um mich auf Weihnachten einstellen und vorbereiten und freuen zu können. Das Wetter tut sicher auch sein Übriges dazu. Heute in einer Woche soll Weihnachten sein? Unvorstellbar.
Keine Weihnachtsstimmung, keine Weihnachtsvorfreude. Ich habe Kerzen aufgestellt, ich habe Spekulatius und grade meinen Schoko-Nikolaus angeknabbert. Trotzdem fühlt sich das alles irgendwie nicht nach Weihnachten an. Und irgendwie fehlt mir das grade total. Denn eigentlich ist die Vorfreude auf Weihnachten doch das schönste: Wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, sich drin bei Kaffee oder Kakao und Plätzchen einen gemütlichen Nachmittag zu machen. Jeden Tag den Adventskalender zu öffnen und zu sehen, wie Weihnachten immer näher rückt. Sich Gedanken über Weihnachtsgeschenke zu machen. Irgendwie habe ich das dieses Jahr alles nicht. Erst recht nicht so sehr wie früher zuhause, aber auch in den letzten Jahren in Trier war da irgendwie mehr Weihnachtsstimmung.
Gestern war ich im Weihnachtskonzert vom Goethe. Das war sehr schön und hat, zum allerersten Mal in dieser Adventszeit, ein wenig weihnachtliche Stimmung bei mir erzeugt. Dieses Wochenende werde ich es richtig ruhig angehen lassen. Ich werde am Sonntag in die Kirche gehen, das fehlt mir auch. Ich werde Weihnachtsmusik hören und Spekulatius essen und mich ansonsten auf Mittwoch freuen, wenn ich nach Hause fahre, und hoffen, dass dort, an Weihnachten selbst und den Tagen danach, ganz viel gemütliche Weihnachtsstimmung herrscht.
Weihnachten ist schon immer die entspannteste Zeit zuhause gewesen. Alle haben frei, alle sind zuhause, das Wetter ist oft nicht so doll – es ist die einzige Zeit, wo unsere Familie vielleicht tatsächlich mal im Schlafanzug frühstückt oder ansonsten den ganzen Tag verklüngelt. Es ist ruhig, es ist gemütlich – also all das, was die Adventszeit bisher nicht war. Wir machen zusammen Musik, wir hören Musik, wir vernichten die Plätzchenvorräte… Darauf freue ich mich wirklich und seit dem Konzert gestern Abend vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass dann meine Praktikumszeit hier zu Ende ist. Und das ist überhaupt nicht zum Freuen, sondern eher ziemlich traurig. Es macht immer noch großen Spaß, ich gehe jeden Tag gerne zur Arbeit und habe in den bald drei Monaten hier sehr viel gelernt und mitnehmen können. Das ist dann tatsächlich das einzig Negative an der Tatsache, dass nächste Woche schon Weihnachten ist.