Was machst du eigentlich den ganzen Tag – 01/2017

Ich tauche kurz mal auf aus meiner Winter-zuvielArbeit-Umzugs-Blog-Starre und beginne 2017 hier auf meinem Blog mit der Teilnahme am ersten WasMachstDuEigentlichDenGanzenTag* des Jahres. Ich hätte soo viel zu erzählen und zu bloggen und habe einige Posts auch fertig – leider nur in meinem Kopf und es fehlt die Zeit, sie auf’s Papier bzw. die Tastatur zu bringen. Später dann… Jetzt also erst einmal zu meinem heutigen Tag.Der beginnt natürlich so, wie jeder Tag zwangsläufig beginnen muss – mit dem Aufstehen. Das heute leider später als geplant, weil ich aktuell die Ober-Meisterin im Wecker ausstellen-Umdrehen-Weiterschlafen bin. Nächste Woche, wenn ich wieder in die Uni muss, muss sich das dringend ändern.

Aus Zeitgründen und weil der Rest der Familie entweder schon gefrühstückt hat oder aber noch schläft, nehme ich das Müsli, einen Becher Tee und eine Mandarine gegen 9 Uhr mit an den Schreibtisch. Nach einer Runde e-Mails checken und beantworten, mache ich einen Briefumschlag fertig für die Tochter des Kantors und ein (ehemaliges) Babysitter-Kind von mir. Beim Aufräumen und Packen für den Umzug waren mir einige Bögen Briefpapier mit Pferde-Motiv und dazu passende Umschläge in die Hände gefallen. Wie die sich die ganzen Jahre so gut versteckt haben, weiß ich nicht, aus dem Alter bin ich ja nun schon länger raus. Ich bin mir aber sicher, dass da jemand noch viel Spaß dran haben wird.

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Die Uni ruft – auch, wenn diese Woche noch „Ferien“ sind. Den Rest des Tages verbringe ich mehr oder weniger komplett am Schreibtisch. Eine Sitzungsgestaltung, ein Essay, eine „nette“ Statistik-Aufgabe – das Vorurteil, Studenten seien faul und lägen den ganzen Tag im Bett, kann ich definitiv entkräften.

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Zwischendurch ruft ein Telekom-Mann an und ich habe die leise Hoffnung, dass es vielleicht doch diese Woche noch was wird mit dem Telefon- und Internet-Anschluss in der Wohnung in Münster. Als dann aber der angekündigte zweite Anruf zwecks Terminabsprache mit dem Techniker den restlichen Tag lang nicht erfolgt, verflüchtigt sich diese auch wieder. Dann vielleicht morgen…

Den Schreibtisch verlasse ich gegen 14.30 Uhr für ein spätes Mittagessen. Anschließend bewaffne ich mich mit einem zweiten Becher Kaffee und Plätzchen (ja, wir haben immer noch welche) und beschäftige mich weiter mit strategischem Kommunikationsmanagement. An sich spannend, aber je mehr ich lese, desto verlockender erscheinen all die anderen Dinge, die auch noch zu tun sind.

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Um 17 Uhr ist Schluss – nachdem ich es gestern nicht mehr geschafft habe (bzw. wegen akutem Mistwetter gar keine Lust mehr hatte) in die Stadt zu fahren, ziehe ich mich warm an, schwinge mich auf mein Fahrrad und radle los. Es ist natürlich schon dunkel und ziemlich kalt, aber die Luft ist unglaublich schön. Unterwegs gebe ich das Briefpapier ab. In der Stadt geht es in zwei Buchläden, bis ich einen Terminkalender für 2017 gefunden habe, der mir zusagt (nicht zu groß, aber genügend Platz für meine große Handschrift, möglichst leicht und bitte auch noch hübsch).

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Außerdem muss ich zur Sparkasse und zu dm. Nach einer knappen Stunde bin ich wieder auf dem Rückweg. Ich liebe es ja, im Winter, wenn es abends so früh dunkel wird, überall durch die Fenster in erleuchtete Zimmer, Wohnungen und Häuser zu schauen. Unterwegs ist außer mir kaum jemand.

Mit den bei dm ausgedruckten Fotos bastele ich schnell zwei verspätete Weihnachts-Neujahrs-Karten, die schon lange überfällig waren. Geschrieben und adressiert sind sie auch schnell.

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Außerdem beginne ich diesen Beitrag. Bruder 3 kommt von den Nachbarn nach Hause und verkündet, jetzt Abendbrot essen zu wollen, ward dann aber eine halbe Stunde lang nicht mehr gesehen oder gehört. Mal schauen, wie der Stand der Dinge ist.

Um 20 Uhr gibt es Abendessen, ganz unspektakulär, Brot und Wurst auf dem Sofa. Bruder 3 verkündet, dass gleich sein bester Kumpel von nebenan komme und sie einen Film gucken wollen. Muss man ja ausnutzen, wenn die Eltern nicht da sind und man noch Ferien hat. Anschließend bügele ich die Vorhänge meiner MS-Wohnung, die nach dem Waschen krumpelig aufgehängt worden (nicht von mir) und nun voller Falten waren. Dann packe ich noch ein paar Sachen zusammen, die ich hier bereits nicht mehr brauche und daher morgen von meinem Vater mit nach Münster genommen werden können.

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Ein echter Umzug auf Raten ist das hier. Gibt Schlimmeres, aber es wäre auch schön, wenn dann endlich mal alles dort wäre, wo es die nächste Zeit bleiben soll. Dann ist es auch schon fast halb zehn. Ich schreibe hier weiter und überlege, was ich mit dem angebrochenen Abend noch anfange. Eigentlich wollte ich gerne stricken, aber das Fernsehprogramm gibt nichts Gescheites her und ich habe schon wieder so trockene Hände, dass stricken wohl kein echtes Vergnügen wäre.

Ich vertreibe mir weitere 20 Minuten die Zeit im Internet, lese mich durch einige andere WMDEDGT-Beiträge und gebe den TV-und-Stricken-Plan endgültig auf. Ich werde mir jetzt noch eine Kanne Tee kochen und mir dann mit selbiger und meinem Buch ein gemütliches Fleckchen (Wohnzimmer mit Sofa ist ja leider besetzt) suchen. So komme ich dann wenigstens mit meinem Krimi ein wenig weiter. Ein spannendes Ende für einen wenig spannenden Tag.

*Was machst du eigentlich den ganzen Tag?, fragt Frau Brüllen an jedem Fünften eines Monats. Wenn ich dran denke, mache ich mit. Noch mehr Tagebuch-Blogger gibt es dort zu finden.