Im letzten Jahr waren wir zum ersten Mal in den Herbstferien in Makkum am Ijsselmeer. Unsere Woche dort im Beach Resort Makkum hat uns allen so gut gefallen, dass noch vor dem Jahreswechsel ein erneuter Urlaub in diesem Jahr gebucht wurde. Und so waren in der zweiten Herbstferien-Woche (die ja, für alle Arbeitnehmer sehr praktisch, hier in NRW gleich zwei Feiertage beinhaltete) in fast derselben Besetzung im Ferienhaus direkt gegenüber von dem im letzten Jahr.
Zum zweiten Mal waren wir dort nun also, im letzten Jahr zu neunt, dieses Mal mit acht Personen, in einer sogenannten Beachvilla Royaal. Das klingt, genau wie Beach Resort, jetzt vielleicht erst einmal ziemlich pompös, ist es aber gar nicht. Der Name des Parks rührt wohl vor allem daher, dass er eben direkt am Strand des Ijsselmeers liegt, und die Beachvilla ist auch eher praktisch als luxuriös eingerichtet.
Das erste Haus da vorne war unseres.
Das ist aber natürlich auch völlig in Ordnung und genau das, was wir wollen und brauchen. Es gibt fünf Schlafzimmer, davon eins im Erdgeschoß, zwei Bäder und zwei separate Toiletten, eine Sauna (die wir aber auch dieses Jahr nicht genutzt haben) und einen großen offenen Küchen-, Ess- und Wohnzimmerbereich – mehr als genug Platz für uns alle. Dazu kommt eine Terasse – in diesem Jahr hatten wir ein Haus, das direkt am Wasser lag und obwohl wir Ende Oktober da waren, war das Wetter teilweise noch immer gut genug, um (mit einer Jacke) dort draußen zu sitzen und den auf dem Fluss vorbeischippernden Elektro-Booten hinterherzuschauen oder die nach Fischen tauchenden Möwen zu beobachten.
Ausblicke von unserer Terasse nach rechts und links.
Das Wetter war wirklich wunderbar. Zwar hat es natürlich hin und wieder mal geregnet und die warmen Jacken und Schals konnte man auch gut gebrauchen und ja, Sturm ‚Herwart‘ hat auch uns kräftig durchgepustet. Aber dennoch hatten wir auch viel blauen Himmel und Sonnenschein, konnten einige Ausflüge machen, Fahrrad und Boot fahren, am Strand spazieren, Drachensteigen lassen und vieles mehr.
Makkum selbst ist ein süßer, aber recht kleiner Ort, den wir im letzten Jahr schon erkundet hatten. Dieses Mal zog es uns in Städte, die wir nicht kannten, und so verbrachten wir einen (halben) Tag in Bolsward und einen (den einzigen, an dem das Wetter wirklich eher mistig war und es viel regnete) in Leeuwarden.
Am Sonntag, nachdem ‚Herwart‘ über uns hinweggezogen war, und es zwar noch sehr stürmisch war, aber dafür auch alle Wolken weggepustet worden waren, machten wir eine kleine Wanderung von Gaast nach Waarkum. Einen Großteil der Strecke ging es auf dem Deich entlang – inklusive wunderschöner Ausblicke und Schafestreicheln. Für mich ganz persönlich war das der schönste Tag und Ausflug in diesem Urlaub: Wir wurden zwar so richtig durchgepustet, aber es tat so gut, auf dem Deich gegen den Wind, bei strahlend blauem Himmel zwischen den grünen Wiesen zu laufen. Die Farben, die der Herbst hervorbringt, sind schon ganz besondere.
Und wenn man weiß, dass am Ende des Ausflugs ein warmes, gemütliches Haus, Kaffee und Kuchen auf einen wartet, dann macht einem auch der kalte Wind nichts aus.
Wir waren viel draußen, viel unterwegs – natürlich immer erst nach einem ausgedehnten Frühstück – und es war einfach schön, ganz in Ruhe so viel Zeit am Stück mit der ganzen Familie zu verbringen. Auch wir sechs, als „Kernfamilie“, kommen immer seltener so zusammen und meine Tante und Onkel sehen wir sonst meistens an den Feiertagen zu Ostern und Weihnachten. Natürlich nutzt man dann die Zeit zusammen auch, und irgendwie habe ich wohl dadurch viel weniger gelesen, gestrickt und gespielt als letztes Jahr. Trotzdem – oder deswegen? – war auch dieser Urlaub einfach unglaublich entspannend. Ich fühle mich tatsächlich selten ‚entschleunigt‘ und mag diesen Begriff eigentlich auch gar nicht so sehr, aber für den Effekt, den die knapp sechs Tage in Makkum auf mich hatten, passt tatsächlich kein anderer Ausdruck so gut wie dieser.
Bruder 2 und ich sind am Mittwoch, an Allerheiligen, zwei Tage vor dem Rest der Familie wieder zurück bzw. nach Münster gefahren, da am Donnerstag die Uni wieder auf uns wartete. Der Rest der Familie hatte entweder Herbstferien (Bruder 3), das Studium gerade abgeschlossen (Bruder 1), Urlaub genommen (meine Eltern) oder ist Renter (meine Tante und Onkel), sodass sie die volle Woche von Freitag bis Freitag dort bleiben konnten.
Der wunderschöne Sonnenuntergang am Montagabend.
Aber auch die kurze Woche war richtiger Urlaub: Für mich war es, wenn man von den Städte-Wochenenden im Frühsommer absieht, die – so schön sie auch sind – ja meistens eher weniger entspannend sind, der erste (und einzige) Urlaub in diesem Jahr, und vielleicht empfand ich ihn auch deswegen als so entspannend, weil ich erst währenddessen bemerkt habe, dass Entspannung mal dringend nötig war.
Allerdings finde ich, dass Urlaube im Herbst oft sowieso fast mehr Erholung bieten als im Sommer. Wenn es früher dunkel wird, das Wetter vielleicht etwas grauer ist, fährt man irgendwie automatisch eher einen Gang runter als im Sommerurlaub auf dem Campingplatz. Es ist gemütlicher, irgendwie, und ruhiger. (Auch wenn ich tatsächlich auch echte Sehnsucht nach einem Zelturlaub im Sommer habe und auch den immer sehr genieße- vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr mal wieder.)
Es war jedenfalls rundum schön – und meine Vermutung ist, dass wir nicht das letzte Mal in Makkum waren. Die Entfernung (etwa zweieinhalb Autostunden von Ibb. aus) ist ziemlich perfekt für einen einwöchigen Urlaub, man hat Strand und einige Aktivitäten direkt vor der Haustür im Park (Minigolf, Fahrrad- und Bootsverleih, sogar ein Fitnessstudio, wenn man das möchte), die Ferienhäuser sind praktisch und gemütlich eingerichtet und ausgestattet und sehr sauber und die nähere Umgebung bietet mehr als genügend Ausflugsziele, die wir noch nicht alle erkundet haben. Mal schauen, ob im nächsten Jahr also ein weiterer Urlaubsbericht aus Makkum folgt.