Fastenzeit. Passionszeit. Wie auch immer man es nennen möchte – es ist eine irgendwie besondere Zeit, diese sieben Wochen vor Ostern. Jedes Jahr aufs Neue habe ich das Bedürfnis, diese Zeit besonders zu gestalten. Zu fasten. Süßes, Fleisch, Alkohol oder auch Social Media sind beliebte Fastenobjekte, aber das alles reizt mich dieses Jahr nicht.
Ja, ich werde – wie immer – auf Süßigkeiten, Kuchen, Kekse und Chips verzichten (so gut es geht und mit Ausnahmen am Sonntag). Aber irgendwie ist das nichts Besonderes mehr, wenn man es sich jedes Jahr wieder vornimmt. Fleisch? Esse ich sowieso kaum. Dasselbe gilt für Alkohol. Zu „meinem“ Fasten habe ich in den vergangenen Jahren hier schon gelegentlich etwas geschrieben.
Im letzten Jahr hat sich aus irgendeinem Grund, den ich schon nicht mehr weiß, in der Fastenzeit ein Interesse für basische Ernährung entwickelt, die ich dann für die restlichen Tage bis Ostern zu verfolgen versucht habe. Soll heißen: Möglichst frische Lebensmittel, gerne auch roh, kein Fleisch, keine Milchprodukte, Getreide maximal in der Vollkornvariante, kein Zucker, usw. Ich habe das nicht dogmatisch durchgezogen, aber orientiere mich seitdem – zumindest bei meinen Hauptmahlzeiten – ein wenig daran.
Was also in diesem Jahr machen? Wenn man erst lange nach etwas suchen muss, auf das man in der Fastenzeit – nur um des Fastens willen – verzichten will, ist das doch irgendwie auch nicht Sinn der Sache. Warum das Ganze nicht umdrehen und versuchen, bestimmte Dinge bewusst in den Alltag zu integrieren? Ganz plötzlich kam mir dann heute Abend, am Aschermittwoch, der Gedanke, die Fastenzeit zum Schreiben zu nutzen. Und wo schreibt es sich besser als auf dem eigenen Blog?
Ich werde mir keine strengen Regeln setzen, außer einer: Jeden Tag möchte ich (mindestens) 200 Wörter schreiben. Ganz egal worüber – ein Thema, das mich beschäftigt, ein Lied, das mich nicht loslässt, ein Gedanke, der sich aufgeschrieben besser greifen lässt. 200 Wörter pro Tag – und weil ich nicht versprechen kann und will, dass das jeden Tag unbedingt so erbaulich wird, gibt es dafür eine eigene Kategorie/eine eigene Seite hier auf dem Blog. Manchmal werden die 200 Wörter Teil eines längeren Posts sein, den ich so oder so geschrieben hätte, aber öfter vermutlich werde ich mich am Abend bewusst dazu hinsetzen (müssen). Und vielleicht, vielleicht ist das, was mich an manchen Tagen beschäftigt, auch zu privat, um es der Welt zu präsentieren. Auch dafür wird es eine Lösung geben.
40 Tage. 200 Wörter. Gedanken, Gefühle, Begebenheiten. Ich bin gespannt.
Das ist eine interessante Idee…Ich habe mir „negatives-Denken-Fasten“ vorgenommen, also negative Gedanken in positive zu verwandeln. Ich bin gespannt auf deine Artikel!