„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“ (oder auch WmdedgT) ist eine der Blog-Aktionen, die schon ewig bestehen (EDIT: Heute seit genau 10 Jahren, wie Frau Bruellen weiß) und an der ich früher auch gelegentlich mal teilgenommen habe. Immer am 5. eines Monats wird tagebuch-gebloggt. Mein letzter Eintrag liegt hier allerdings schon einige Jahre zurück, doch durch Zufall bin ich heute wieder drauf gestoßen.„Was machst du eigentlich den ganzen Tag?“, habe ich mich heute zudem auch selbst an der einen oder anderen Stelle gefragt. Aber der Reihe nach.
Der Wecker klingelt um sechs, um viertel nach sechs, um halb sieben, um viertel vor sieben… bis ich wach genug bin, um den Weg aus dem Bett und ins Bad zu finden. Aufstehen und ich, das wird in diesem Leben nichts mehr. Müsli und ein kaltes Mittagessen bereite ich vor und verlasse dann gegen halb neun die Wohnung. Das ist sowieso schon später als mir lieb ist und dann stellt sich, kaum dass ich auf die Autobahn gefahren bin, heraus, dass es wohl ein längerer Arbeitsweg werden dürfte. Das Navi verrät: Sperrung der Autobahn einige Kilometer vor mir, die Verkehrsnachrichten etwas später, dass es wohl einen Unfall mit mehreren Fahrzeugen gegeben hat, die Lokalzeitung verkündet online am Mittag, ein Auto habe gebrannt.
Zum Glück ist es nicht weit bis zur nächsten Abfahrt. Ich fahre in die Gegenrichtung wieder auf die Autobahn, im Kreuz, das ich gerade hinter mir gelassen hatte, auf eine weitere und dann in einem größeren Bogen nach Bochum. Nur gut, dass an Autobahnen im Ruhrgebiet kein Mangel besteht. Eine Stunde kostet mich das Vergnügen leider trotzdem.
Das große to do, mit dem ich den Arbeitstag heute beginnen wollte, kann ich leider bis Feierabend nicht umsetzen, weil entweder die Internetseite, die ich dafür benötige, streikt oder das Netzwerk im Büro, die Firewall, was auch immer sie und damit mich blockiert. Das ist blöd, denn es gibt noch keine einzige social media-Grafik für die nächsten (Feier-)Tage und eigentlich wollte ich die heute abarbeiten. Ostern kommt in diesem Jahr irgendwie wirklich überraschend – erst schien es noch so weit hin und jetzt sind wir schon sowas von mitten in der Karwoche.
Ich verbringe den Vormittag also mit anderen Dingen, geplanten (die Nachrichten für die Kirchenzeitung müssen auch heute raus) und ungeplanten (Stichwort Beschwerdemanagement), und versuche zwischendurch immer wieder mein Glück mit der Internetseite. Irgendwann kann ich zwei andere Posts, die heute auch vorbereitet werden mussten, immerhin in Angriff nehmen, aber es hakelt und stockt sehr und mich macht ja kaum etwas fuchsiger als langsame, unzuverlässige Technik.
Um halb fünf verabschiede ich mich – dezent genervt ob der Tatsache, dass die drängendste Sache noch nicht erledigt ist – von meiner Kollegin und mache mich auf den Weg nach Hause, der immerhin jetzt ohne Zwischenfälle klappt, aber einen Tankstopp benötigt. Schnell die Tasche in die Wohnung geworfen, Auto- gegen Fahrradschlüssel getauscht und für zwei Spezial-Besorgungen noch zum Supermarkt geradelt, der nicht zu meiner Standard-Einkaufsroute gehört. Dabei auf dem Rückweg wohl das erste Mal seit irgendwann im Herbst ohne Handschuhe gefahren.
Zurück zuhause ist es dann fast sechs. Ich habe mittlerweile ziemlich Hunger und vor allem den ganzen Tag schon dem Schoko-Riegel im Büroschrank widerstanden. Während ich den Dienst-Laptop hochfahre, um dann eben jetzt noch die Dinge zu erledigen, die im Büro nicht geklappt haben, müssen dann doch vier Haferkekse dran glauben. Zuhause zickt die Internetseite merkwürdigerweise auch nicht rum und so endet der Arbeitstag dann doch etwas versöhnlicher und ich fühle mich ein wenig besser vorbereitet für den letzten Arbeitstag vor Ostern und ein paar Tagen Urlaub anschließend.
Dafür ist es jetzt auch schon nach Acht. Zum Abendessen gibt es gleich Spaghetti und Feldsalat – Reste vom Wochenende – und dann Fußball und Wäsche.
Diesen Beitrag verlinke ich jetzt bei Frau Bruellen – auch ganz viele andere Tagebuch-Blogeinträge sind dort heute zu finden.