Monatsrückschau – Juli

Der Juli war sehr erlebnisreich. Es war Sommer, es waren Sommerferien und auch wenn die mich ja gar nicht direkt betreffen – ein bisschen weniger Routine, ein bisschen weniger Alltag, mehr Besonderes hielt der Juli bereit.

Leben
Das Highlight des Monats, vielleicht des Jahres stand Mitte Juli an: Zum Geburtstag im Dezember hatte ich Karten für P!nk in Hannover bekommen. Ich hätte mich jetzt nicht als großen P!nk-Fan bezeichnet, aber das allermeiste, was ich von ihr kenne und im Radio höre, mag ich, und im Herbst hatte ich wohl ein paar Mal zu oft erwähnt, dass ein P!nk-Konzert bestimmt ein besonderes Erlebnis wäre. Und was soll ich sagen: Es war mehr als das. Zwei Stunden nonstop beste Unterhaltung, große Show und ganz große Musik. So beeindruckend wie ihre artistischen Einlagen und alle Choreografien sind – sie ist tatsächlich eine so großartige Live-Musikerin und -Sängerin, dass es alle Show-Einlagen für mich gar nicht gebraucht hätte. Ich habe noch nie jemanden gehört, der live so gut, so sauber, so überzeugend singen kann – und das dann nicht nur im Stehen auf der Bühne, sondern auch kopfüber im Innenraum des Stadions hängend. Ich war wirklich geflasht.

Gemeinsam mit meiner Mama habe ich aus dem Konzertabend noch eine Mini-Auszeit gemacht – wir haben in Hannover übernachtet und am nächsten Tag noch ein wenig Sightseeing und Stadtbummel eingeschoben. Nach kurzem Zwischenstop in der Heimat ging es dann am nächsten Tag weiter nach Dortmund, wo wir uns mit einer Patentante für einen Besuch im Phoenix des Lumières verabredet hatten. Auch das war – auf eine ganz andere Art – ein sehr eindrückliches Erlebnis. Abends haben wir sehr lecker in der Stadt gegessen und überhaupt die Zeit zusammen sehr genossen.

Bei der Arbeit wurde es mit Beginn der Sommerferien wie erwartet und erhofft deutlich ruhiger und ich habe – durch späteren Arbeitsbeginn am Morgen und frühe Feierabende – meine Überstunden wieder auf ein etwas erträglicheres Maß reduziert.

Und sonst war es angeblich der heißeste Juli seit Jahren, nur in unseren Breitengraden hat man davon kaum etwas bemerkt. Der Juni hatte das deutlich bessere Wetter parat, der Juli war kalt und vor allem sehr nass – leider auch an dem Wochenende, das meine Eltern und ich für ein spontanes Camping-Wochenende am Flevomeer auserkoren hatten. Mein Zelt musste dann nach meiner Rückkehr am Sonntagabend noch für zwei Tage auf dem Dachboden abtrocknen. Trotzdem haben wir das beste aus dem Wetter gemacht, das süße Elburg erkundet und auch hier wieder schöne gemeinsame Zeit verbracht.

Gelesen
Ich habe endlich „The Hollow Crown“ beendet. Das Buch habe ich letztes Jahr in England in einem Buchladen mitgenommen – von Dan Jones gibt es eine Reihe von Sachbüchern über verschiedene Epochen und Aspekte englischer Geschichte, von denen ich immer schonmal gehört hatte, die aber hier in Deutschland nicht unbedingt im Laden erhältlich sind. „The Hollow Crown“ dreht sich um die Rosenkriege zwischen den Häusern Lancaster und York um den englischen Thron im 15. Jahrhundert – ein Thema, das mir nicht völlig unbekannt war, das hier aber sehr spannend erzählt wird und viele für mich neue Fakten bereit hielt. An dem einen schönen Wochenende, das es im Juli gab, habe ich außerdem – überwiegend auf der Liege im Hof – „Drei“ gelesen.

Gesehen
Zu „Ten Pound Poms“ hatte ich, bevor mein Radio das Abspielen von BBC-Sendern eingestellt hatte, im Frühjahr immer mal wieder Radiowerbung gehört und habe die sechs Folgen jetzt endlich mal gesehen. Der Begriff, der mir völlig unbekannt war, bezieht sich auf die Menschen, überwiegend Briten, die gegen eine Zahlung von zehn Pfund nach dem zweiten Weltkrieg nach Australien ausgewandert sind. Versprochen wurden ihnen Häuser, Jobs und eine bessere, schönere Zukunft – sie fanden stattdessen ein besseres Zeltlager als Unterkunft vor und Einheimische, die sie ablehnten, weil sie ihnen die Jobs wegnehmen würden. Ich fand es sehr interessant und wenn Michelle Keegan irgendwo mitspielt, kann man eigentlich sowieso nicht viel falsch machen.

 

Von „Colin From Accounts“ habe ich immer wieder mal ein paar Folgen eingeschoben, bis ich auch damit durch war. Und das ZDF hatte „It’s A Sin“ von Russell T Davies in der Mediathek (und wohl auf ZDFneo auch im Linearprogramm) – mit Originalton, sodass ich mir die Serie kurzerhand ein zweites Mal angesehen habe. Darin geht es um eine Gruppe von Freunden und ihr Leben im London der achtziger Jahre in der Schwulen-Szene während der HIV- bzw. Aids-Krise. Die Serie ist immer noch online, ich kann sie nur empfehlen – großartig besetzt, witzig und tragisch in gleichem Maße und sehr berührend (nicht zuletzt mit den eigenen Erfahrungen einer – wenn auch ganz anderen Art von – Pandemie im HInterkopf).