Zeit ist in den letzten Wochen und Monaten und überhaupt schon seit einer ganzen Weile hier ja immer mal Thema gewesen. Dass ich viel zu wenig Zeit habe für alles, was ich tun muss und möchte, und dass die Zeit ganz schön schnell vorbeigeht, das habe ich des öfteren thematisiert und mich also offensichtlich damit beschäftigt. Trotzdem kam etwas jetzt plötzlich doch recht überraschend und überraschend schnell: Das letzte Seminar.
Es ist Februar, es ist die letzte Woche der Vorlesungszeit des Wintersemesters und damit ist es meine letzte Woche mit „richtigen“, „echten“ Veranstaltungen bzw. Seminaren. Mein drittes bzw. neuntes Fachsemester (bzw. elftes Hochschulsemester) ist damit fast vorbei und aller Voraussicht nach waren die Seminare darin die letzten, die ich besuchen werde, die Präsentationen und Referate die letzten, die ich gehalten habe, die Hausarbeiten, die jetzt noch zu schreiben sind, die letzten des Studiums.
Denn anders als in Trier, als ich auch im sechsten Semester noch regulär Vorlesungen und Seminare hatte, ist das vierte Semester hier ausschließlich für die Master-Arbeit reserviert. Veranstaltungen gibt es keine mehr – das heißt, es müssen keine mehr besucht werden. Heute hatte ich also mein voraussichtlich letztes Seminar. Im Café. Jetzt, wo der über 100 Seiten lange Forschungsbericht in die vor-(vor-vor-…)letzte Korrekturschleife geht, fand die letzte Sitzung des Forschungsseminars in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen statt. Das war sehr nett und irgendwie auch ein schöner und passender Abschluss (auch wenn noch genug Arbeit vor uns liegt) vor allem von diesem Seminar, das über zwei Semester ging, mit elf Teilnehmern eher übersichtlich, arbeitsintensiv, aber auch sehr produktiv war.
Weiter geht es aber natürlich, wie üblich in Semesterferien der vorlesungsfreien Zeit, mit Hausarbeiten in Einzel- und Gruppenarbeit, dem Forschungsbericht sowie, ganz wichtig, der Themenfindung für die Master-Arbeit. Die wird mich dann ab April intensiv und alleinig beschäftigen – auch wenn ich nicht mehr „in die Uni“ muss, wird sicher keine Langeweile aufkommen. Aber etwas freier und flexibler in meiner Zeiteinteilung werde ich wohl sein und damit ich nicht vollkommen an meinem Schreibtisch versacke und vereinsame, habe ich einige Dinge, vor allem sportlicher und musikalischer Natur, als Ausgleich auf dem Zettel.
Aktuell bin ich auf der Suche nach einer geeigneten und interessanten Fragestellung für die Arbeit: Das Themenfeld steht im Grunde fest, nur die Konkretisierung fällt wie immer schwer. Diese Hürde muss bis spätestens Anfang April überwunden werden, denn da ist die Abgabefrist für das Exposé. Und so richtig interessant wird es ja erst danach: Irgendwie freue ich mich auch ein wenig auf das Schreiben der Arbeit, denn wenn ich erst einmal weiß, wohin es gehen soll und was ich eigentlich will, liegt mir das schon. Und mit einem Thema, das mich auch privat und persönlich interessiert (und danach sieht es aktuell aus), kann das Ganze dann sogar Spaß machen. Ich plane, den Verlauf und die Arbeit an der Arbeit auch blog-technisch ein wenig zu begleiten – aber auch da gilt: Erst einmal muss ich wissen, was ich will.
Es ist also in gewisser Weise ein Abschied und ein Ende, das da diese Woche stattfindet, und ein bisschen merkwürdig ist es schon. Das waren jetzt viereinhalb Jahre „aktives“ Studieren, viele Vorlesungen, viele Seminare, viele Übungen, Klausuren, Hausarbeiten, Referate undundund. Aber das Studium selbst dauert noch ein paar Monate – so richtig wehmütig werden kann ich dann (hoffentlich) im September.