Hui, der September verging wirklich wie im Flug – wahrscheinlich, weil so viel Schönes anstand.
Leben
Am Anfang des Monats stand eine Hochzeit in der Familie- terminlich so praktisch gelegt, dass wir zum ersten Mal seit Jahren zudem im größeren Familienkreis mal wieder das Jahreshighlight in Ibbenbüren besuchen konnten und am Freitagabend zu sechst über die Kirmes gegangen sind. Die Hochzeit am Samstag war eine sehr schöne Feier und ganz persönlich habe ich vor allem auch die Familienzeit an diesem Wochenende – zu sechst plus zwei Freundinnen – sehr genossen.
Der Sommer gab nochmal ein kurzes Stelldichein, was ich mit Sommeressen und viel Zeit auf der Terrasse auch noch einmal voll ausgekostet habe. Zum Probenwochenende, mein erstes mit diesem Chor, in dem ich immerhin schon (mit längeren Corona-Pausen) seit vier Jahren singe, war das Wetter auch noch sehr schön. Ich bin allerdings am Sonntag nach dem Frühstück schon abgereist und weiter nach Münster gefahren, wo ein Bruder im Gottesdienst in seinen neuen Dienst in der Kirchengemeinde eingeführt wurde. Das war sehr schön dort, sehr herzlich und locker, eine sehr angenehme Atmosphäre im Gottesdienst selbst und auch beim anschließenden Kirchcafé/Sektempfang in der Sonne vor der Kirche.
Für mich ging die Rundfahrt durch Westfalen dann noch weiter nach Ibbenbüren: Einmal Blumengießen und nach dem Rechten schauen, weil die Eltern im Urlaub waren; mit einem anderen Bruder eine Pizza essen und am Montag Home Office vom Wohnzimmertisch, bevor die Reise zurück nach Dortmund und zurück in den „normalen Alltag“ ging.
So ganz viel „normalen Alltag“ gibt es in meinem Beruf ja nicht immer, darüber habe ich im September schon etwas ausführlicher gebloggt. Eine Rekordzahl von Blogbeiträgen ist in diesem Monat entstanden, da hat ein Vorsatz gut funktioniert. Den Plan, jetzt nach dem Urlaub wieder regelmäßig Zeit für Sport zu finden/nehmen, habe ich immerhin einmal umsetzen können. Eine Laufrunde, die erste seit sechs Monaten, habe ich dafür immerhin auch eingebaut.Bake Off hat angefangen, ein sicheres Zeichen dafür, dass der Herbst vor der Tür steht, und passend dazu habe ich auch die Stricknadeln aus der Sommerpause zurückgeholt, und endlich wieder einmal mehr gebacken.
Gelesen
„1813“ von Sabine Ebert hatte mir meine Mutter hingelegt und ich habe es im September endlich beendet. Das war wirklich mehr Qual als Lesevergnügen – das Thema grundsätzlich finde ich gar nicht mal unspannend, aber der Erzählstil war absolut eintönig bis hin zu verwirrend. Das Buch behandelt die Völkerschlacht in Leipzig, besteht aber darauf, gefühlt jede Person, jeden Soldaten und jeden Kommandeur aufzuzählen, stets mit vollem Titel anzusprechen und immer wieder die Perspektive zu wechseln, was schon nach wenigen Seiten für Chaos in meinem Kopf sorgte. In Schule und Studium habe ich zum Schreiben immer gelernt: „Show, don’t tell“ – also: Nicht so viel erzählen, sondern beschreiben, den Leser/die Leserin mitnehmen. Dieses Buch dagegen hat nur erzählt, aufgezählt vielmehr, was weder angenehm war zum Lesen noch in irgendeiner Art Spannung aufgebaut hat. Als ich es meiner Mutter zurückgebracht habe und andeutete, dass es mir nicht so gefallen habe, sagte sie nur, „Gott sei Dank, dann habe ich das nicht allein so empfunden.“
Sehr viel vergnüglicher war „The Last Devil To Die“, der neueste Teil der Thursday Murder Club-Reihe von Richard Osman, für den ich extra am Veröffentlichungstag in den Buchladen gegangen bin. In gewohnt humorvoller Weise und wie immer very british lösen Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron erneut einen Mordfall, dieses Mal an einem gemeinsamen Freund. Das Buch schlägt jedoch auch deutlich nachdenklichere und emotionalere Töne an als seine Vorgänger und behandelt das Thema Demenz in einer Art und Weise, die wirklich sehr an’s Herz geht. Leider hat Richard Osman schon angekündigt, dass es nun mindestens ein Jahr Pause geben wird, bis der nächste Teil erscheint. Und an einem Nachmittag eben durchgelesen war die Kurzgeschichte „Foster“ von Claire Keegan, ein weitergereichtes Buch, das von meiner Patentante über meine Mutter zu mir kam.
Gesehen
Ich habe tatsächlich an einigen Abenden das Buch dem Fernsehen vorgezogen, deswegen gibt es hier im September gar nicht so viel zu berichten. Weil Amazon mir gerade mal wieder 30 Tage Prime-Abo geschenkt hatte, habe ich tatsächlich die DFB-Doku geschaut und mich gewundert, dass der DFB die Veröffentlichung nicht irgendwie unterbunden hat. Unglaublich, wie schlecht der Verein dabei wegkommt. Beim Fußball geblieben bin ich mit der Doku über die Elite-Schiedsrichter in der ARD, wobei mir da noch einige Folgen fehlen. Außerdem bin ich in der ZDF-Mediathek über „This is going to hurt“ gestolpert, habe bisher aber nur die erste Folge gesehen. Und nach langer Zeit habe ich mit dem Krimi aus der Schweiz mal wieder einen Tatort (fast live) geschaut.
Gegessen
Viel Kuchen tatsächlich, weil mich das Backfieber wieder stärker gepackt hat. Und im Spätsommer (oder Frühherbst) ist Pflaumenkuchen nunmal Pflicht. Sommerlicheres wie Pasta mit Spinat und Feta und eine Tarte à la Ratatouille war auch noch dabei. Letzte Woche habe ich im Supermarkt schon einen Blick auf Kürbisse und Kohl geworfen und so langsam freue ich mich dann auch auf die Herbstgerichte, die es wohl demnächst auf den Speiseplan schaffen werden.